Zu den drei klassischen Holzsorten aus denen Wirbel gefertigt werden gehört schwarzes Ebenholz, hellbraunes Buchsbaum und dunkelbraunes Palisander. Seit Januar 2017 unterliegen alle Palisander Arten dem Washingtoner Artenschutzabkommen und dürfen nur noch aus Lagerbeständen vor 2017 mit entsprechendem Nachweis verarbeitet werden. Riopalisander steht schon seit 1968 unter Artenschutz und wird nicht mehr verarbeitet.
Ansonsten unterscheiden sich die Wirbel in der Form der Wirbelköpfe. Daraus ergibt sich ein unterschiedliches Griffigkeitsgefühl beim Stimmen.
Die klassischen Modelle sind z.B. Schweizer oder Französische Form, Mirecourt oder Winterling Modell, Hill Herzform usw..
An den Wirbelenden sind wiederum unterschiedliche Verzierungen möglich: Pariser Age, Rombeneinlagen, Knöpfe aus Messing oder Holz usw.
Durch das Aufdrehen des Wirbelloches mit einer Reibahle erhält man eine exakte konische Rundung des Loches.
Eine Standard Reibahle hat den Konus 1 : 30. Dieser ist zu bevorzugen. Es gibt auch Reibahlen mit einem Konus 1 : 20. Bei den Löchern dieser spitzeren Reibahlen passiert es jedoch schnell, dass der Wirbel tiefer in das Wirbelloch hineinrutscht und am Wirbelkastenende herausschaut.
Wirbel gangbar machen
Wirbel, die neu eingepasst werden, müssen besonders gut mit Seife und Kreide gangbar gemacht werden. Die im Holz befindliche Gerbsäure neutralisiert die Seife und es kann Anfangs schneller zum "knacken" , also zum ungleichmäßigen Rutschen der Wirbel kommen. Insbesondere sind da die mit Säure gebeizten Buchsbaum Wirbel empfindlich. Es ist daher sinnvoll, bei neu eingepassten Wirbeln nach etwa 3 Monaten die "Schmierung" zu erneuern.
Mit einem Wirbelschneider, der im Prinzip wie ein Bleistiftanspitzer funktioniert, lässt sich der Wirbel so bearbeiten, dass dieser exakt in das Wirbelloch hineinpasst.
Die Wirbel werden soweit abgedreht, bis der Schaft 12mm aus dem Wirbelkasten hervorsteht. Das Wirbelende wird dann linsenförmig gefeilt, geschliffen und poliert.
Wirbel einpassen
Beim Einpassen neuer Wirbel wird größter Wert auf die Passgenauigkeit gelegt, Ein nicht ganz Runder Wirbel oder ein unrundes Wirbelloch erzeugen ein deutlich höheren Druck auf die Wirbelkastenwand und können sogenannte Wirbelkastenrisse hervorrufen. Dieses Problem tritt am häufigsten bei den A-Wirbeln auf, da an dieser Stelle die Wirbelkastenwand am dünnsten ist.