Die Bogenhaare in der Nähe des Frosches können durch den Handschweiss stark verschmutzen.
Gerade Kinderbögen werden durch Anfassen der Haare verfettet, so dass das Kolofonium nicht mehr richtig an den Haaren haftet. Insbesondere bei Pianopassagen greift der Bogen dann beim Spielen nicht mehr richtig.
Die Pferdehaare haben mikroskopisch kleine Schuppen, die in Zusammenhang mit dem Kolofonium die Saite in Schwingung versetzen. Ein Orchestermusiker spielt täglich etwa 6 Stunden und läßt seinen Bogen ein bis zwei mal im Jahr behaaren.
Bei einem Kinderbogen kann es jedoch ebenso vorkommen, dass nach einem halben Jahr die Haare nicht mehr greifen. Hier sind jedoch nicht die abgenutzten Bogenhaare Schuld sondern oft die vom Handschweiß verfetteten Bogenhaare.
Hier macht es Sinn, die Bogenhaare gründlich mit Spiritus (zum Lösen des Kolofoniums) und anschließend mit Wasser und etwas Seife (zum Lösen der Fette) auszuwaschen.
Bitte beachten Sie beim Reinigen der Bogenhaare, dass kein Alkohol an die Stange oder den Bogenfrosch kommt ! Alkohol kann den Lack, bzw. die Politur der Bogenstange auflösen ! |
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Die Vorbereitung
Um die Bogenhaare auszuwaschen wird ein kleiner Napf oder eine Untertasse mit Alkohol oder Brennspiritus (Menge: etwa ein gut gefülltes Schnapsglas) gefüllt. Brennspiritus erhält man in jeder Drogerie. | ||
Verschmutzte Haare |
Gefäß mit Spiritus |
Auswaschen der Haare mit Alkohol und Wasser
Vorsicht ! Kein Alkohol an den Frosch und die Stange kommen lassen ! |
Achtung ! Die Haare können sich verdrehen. Achten Sie deshalb auf den Bogenfrosch | |
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Das Kolofonium ist Spirituslöslich und läßt sich gut herauswaschen. Man nehme dann etwas neutrale Seife oder Haarshampoo zwischen die Finger und kann dann die Haare unter dem laufenden Wasserhahn durchziehen. Das Fett und der Schmutz lösen sich dabei. |
Haare trocknen und kämmen.
Die Haare kann man nun mit einem Handtuch leicht trocken reiben. Anschließend wird der Frosch wieder an die Stange gesteckt und das Bogenbeinchen (Schraube) angedreht. Achten Sie darauf, dass sich die Haare nicht verdrehen. Es ist ratsam, die Haare zu kämmen, damit sie möglichst gleichmäßig liegen.
Nach etwa 2 Stunden sollten die Haare gut durchgetrocknet sein. Jetzt können Sie den Bogen wieder einkolofonieren.
Vom Reinigen der Bogenhaare nur mit einem spiritushaltigem Lappen ist abzuraten. Hierbei wird das Kolofonium nur angelöst und nicht richtig herausgewaschen. Es bildet sich dabei eine klebrige Kolofonium-Schmutzschicht. Beim Auswaschen mit Spiritus und anschließendem Waschen mit Wasser und Seife werden die Haare komplett gereinigt. |
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Die Haare sollten richtig ausgewaschen werden
Vom Reinigen der Bogenhaare nur mit einem spiritushaltigem Lappen ist abzuraten. Hierbei wird das Kolofonium nur angelöst und nicht richtig herausgewaschen. Es bildet sich dabei eine klebrige Kolofonium-Schmutzschicht. Beim Auswaschen mit Spiritus und anschließendem Waschen mit Wasser und Seife werden die Haare komplett gereinigt. Haben Sie keine Sorge, die Haare werden durch den kurzen Kontakt mit Alkohol, Wasser und Seife nicht beschädigt. Achten Sie lediglich darauf, dass kein Alkohol mit der Bogenstange in Kontakt kommt.
Ein kräftiges Einkolofonieren der Bogenhaare ist entscheidend für ein anschließend gutes Spielgefühl.