Kann Kolofonium alt werden?

Altes Kolofonium erkennen

Auf dem unteren Bild lässt sich erkennen, wie sich die Oberfläche bei einem neuen Kolofonium verändert. Das Kolofonium wird aus Baumharz (z.B. Lärche) gewonnen Es wird nach dem Schmelzen transparent. Wenn man mit den Bogenhaaren darüber streicht, bildet sich eine leichte Staubschicht durch den Abrieb an der Oberfläche. An dieser Staubschicht lässt sich ein gut funktionierendes Kolofonium erkennen. Sollte die Kontaktstelle am Kolofoniums blank aussehen, gibt es nichts ab und funktioniert deshalb nicht mehr.

Ein Kolofonium, das sich unter leichtem Erwärmen an der Oberfläche verformt hat, kann trotzdem noch sehr gut funktionieren.

Das Kolophonium (oder Kolofonium)

Namensgeber für das Kolophonium ist die lydische (jetzt türkische) Mittelmeerstadt Kolophon. In der Antike wurde hier Kolophonium (oder Kolofonium) bearbeitet und damit gehandelt.
Das Harz wird aus den Bäumen der Kiefer, Fichte, Tanne und Lärche gewonnen. Durch Destillation trennen sich die flüchtigen Bestandteile in Terpentinöl und die festen Bestandteile, das Kolofonium. Es tritt in den Farbe von hellgelb bis dunkelbraun auf.
Weiter Bestandteile, die dem Instrumenten-Kolofonium zugesetzt werden sind u.a. Mastix, Lärchenterpentinöl, Bienenwachs und Lärchenharzbalsam.
Die angebotenen Kolofoniumsorten unterscheiden sich in der Härte. So benutzt der Kontrabassist ein deutlich weicheres Kolofonium, als es bei der Geige nötig ist. Das weichere Kolofonium ist klebriger und kann eine dicke Saite, wie sie der Kontrabass hat, besser in Schwingung versetzen.

Kolofonium kann austrocknen

Kolofonium kann austrocknen. Man erkennt es an der Oberfläche, die rissig und spröde aussieht (siehe Bild rechts und unten).
Soetwas passiert, wenn das Kolofonium größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt wird (z.B. im Sommer ab und zu auf der Fensterbank liegt und dann wieder auskühlt). Wenn dann das Kolofonium kaum benutzt wird, werden die obersten Schichten nicht abgetragen und sie beginnen auszutrocknen.

Ausgetrocknete Oberfläche

Hinweis

Es kommt vor, dass die Reibefläche plötzlich spiegelglatt wird und kein Kolofoniumstaub mehr abgibt. Dieses Phänomen habe ich schon bei fast neuem Kolofonium erlebt. Ich habe dafür keine Erklärung gefunden, in welchem Zusammenhang so etwas auftritt. Fakt ist, dass sich die Spieleigenschaften des Bogens bei weiterer Benutzung solchen Kolofoniums deutlich verschlechtert.

Ein altes noch gut funktionierendes Kolofonium

Dieses Liebenzeller Kolofonium Gold 1 (siehe Foto rechts) habe ich schon ein paar Jahre in Gebrauch und es funktioniert noch sehr gut. Man kann auf dem Bild erkennen, dass die Reibefläche leicht staubig ist. Das Liebenzeller Kolofonium ist in der Konsistenz etwas härter als andere Kolofoniumsorten. Es nutzt sich weniger ab. Staubt dementsprechend weniger beim Spielen und ist nebengeräuschärmer.
Empfehlenswert ist auch das " LARICA " Kolofonium, welches nach Liebenzeller Rezepten hergestellt ist. Es besitzt etwas mehr Griffigkeit und hat hervorragende klangliche Eigenschaften.
Da Instrumente ein unterschiedliches Anspracheverhalten haben, sollte der Musiker immer "sein" passendes Kolofonium zum Instrument suchen.

Kolofonium ist rissempfindlich

Auf dem unteren Bild sieht man ein komplett zerplatztes Kolofonium. Ein Kunde wollte mit einem Fön die Oberfläche wieder schön glatt bekommen. Durch die unterschiedlichen Temperaturen innerhalb des Kolofoniums zersprang es wie Glas. Solche Exeperimente sollten zum Erhalt des Kolofoniums unterlassen werden. Lassen Sie das Kolofonium auch nie an heißen Orten (z .B. im Sommer auf der Fensterbank) liegen. Die Spieleigenschaften können sich dadurch verändern.

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